Einen Mechanismus zu entwickeln, durch den individuelle Aspekte bei der Verteilung von Schutzsuchenden berücksichtigt werden können – dieses Ziel verfolgt das Projekt Match`In. Im Mai startete es an der Universität Hildesheim in Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit vier Bundesländern. Auch die IKONE DS Städte Pirmasens und die herzlich digitale Stadt Kaiserslautern sind Teilnehmerinnen des Pilotprojektes, das bis Ende April 2024 laufen soll und das nun im Herbst in den teilnehmenden Städten anläuft.
Was ist Match`IN
Mithilfe eines Algorithmus sollen die Voraussetzungen und Bedürfnisse von Geflüchteten sowie die vorhandenen Strukturen und Ressourcen der jeweiligen Kommunen in eine stärkere Übereinstimmung gebracht – eben ein „Matching“ erreicht werden. Am Projekt nehmen das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration in Rheinland-Pfalz, das hessische Ministerium für Soziales und Integration, das niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport sowie das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen teil. Gefördert wird es durch die Stiftung Mercator. “Match`In gewährleistet, dass endlich diejenigen mitsprechen, die von Verteilungsentscheidungen direkt betroffen sind: Geflüchtete und Kommunen. Wir freuen uns, dass so viele Ministerien, Landkreise und Städte diese Chance erkennen und sich in die Entwicklung der Software einbringen wollen. Die Lust auf Innovation ist groß!”, so Projektleiter Prof. Dr. Hannes Schammann von der Universität Hildesheim.
Projektschritte – is it a match?
Was passiert im Laufe des Projekts genau? Fünf Projektschritte sind geplant.
Was passiert im Laufe des Projekts genau? Fünf Projektschritte sind geplant:
- Im Rahmen der dreijährigen Projektlaufzeit werden die relevanten Kriterien auf Seiten der aufnehmenden Kommunen und der zu verteilenden Schutzsuchenden ermittelt.
- Es wird ein Matching-Algorithmus programmiert und in ausgewählten Pilotkommunen erprobt.
- Bei der Durchführung des Projekts werden ethische Grundlagen sowie die Erfordernisse des Datenschutzes berücksichtigt.
- Um die Ergebnisse des Projektes zu sichern und Handlungsempfehlungen für eine breitere Umsetzung zu entwickeln, wird das Projekt wissenschaftlich begleitet.
- Im letzten Projektjahr werden die Erfahrungen in Form eines Policy Briefs publiziert und mit Entscheidungsträger:innen auf verschiedenen politischen Ebenen diskutiert.
Match `IN in RLP
Neben der herzlich digitalen Stadt in Rheinland-Pfalz ist mit Pirmasens eine weitere IKONE DS Stadt Teilnehmerin des Projekts. Projektleiter seitens der Stadt Kaiserslautern Alexander Pongracz: „Dieses spannende Projekt verbindet nun die digitale mit der Lebenswelt. Wir müssen herausfinden, ob und wie Daten aus den entsprechenden relevanten Lebensbereichen erhoben und analysiert werden können, um dann ein Matching-Verfahren d.h. einen Zuordnungs-Algorithmus entwickeln zu können. Zu diesen Bereichen zählen wir den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, den Wohnungsmarkt, aber auch Bildungs- und Freizeitangebote“ informiert Projektleiter Alexander Pongracz. Die Vor- und Nachteile eines starren Verteilungssystems seien allen Akteuren der Verwaltung schnell bewusst gewesen: „Wir hätten uns schon eher eine wissenschaftliche und gleichwohl praxisorientierte Auseinandersetzung zu dem Thema gewünscht. Jetzt scheint die Zeit gekommen zu sein, und wir im Referat Stadtentwicklung begrüßen die Blick- und Zielrichtung außerordentlich“, sieht Pongracz der spannenden neuen Aufgabe entgegen. Auch die Stabsstelle Digitalisierung, die u.a. mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern kooperiert, beteiligt sich am Projekt und stellt die benötigten Daten zur Verfügung.
Weitere Infos zum Projekt finden sich hier: https://matchin-projekt.de/