Unter dem Motto „Voneinander lernen – gemeinsam Krisen meistern“ fand am 27. Juli die IKONE DS-Fachtagung zum Thema Krisenmanagement auf dem Gelände der Gartenschau in Kaiserslautern statt. Mehr als 60 Teilnehmer:innen aus 18 rheinland-pfälzischen Kommunen konnten sich nach einer über einjährigen Pause wieder persönlich treffen und im IKONE DS-Netzwerk interessante Eindrücke sammeln.

„Die Auswirkungen von globalen Krisen sind oft unmittelbar lokal zu spüren“, erklärte Dirk Andres, Kopf der Stabsstelle Digitalisierung der Stadtverwaltung Kaiserslautern und IKONE DS-Projektleiter. „Ob Pandemien, Kriege, Cyberangriffe oder Wetterextreme: Kommunalverwaltungen stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Um sie zu meistern, ist Spontaneität, Flexibilität und Kompetenz gefragt.“ IKONE DS-Netzwerk-Koordinator Ulrich Däuwel ergänzt: „Vom interkommunalen Austausch beim Thema Krisenmanagement profitieren alle Mitglieder, denn so können wir voneinander lernen und Krisen aller Art gemeinsam meistern.“

Projekt- und Stabsstellenleiter Dirk Andres. Foto: Herzlich digital/Martin Koch
Netzwerk-Koordinator Ulrich Däuwel. Foto: Herzlich Digital/Martin Koch

Künstliche Intelligenz und Vernetzungszeit

Nach der Begrüßung durch Simone Schneider, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport, und Lauterns Chief Digital Officer Dr. Ilona Benz, führten Andres und Netzwerk-Koordinator Däuwel durch das abwechslungsreiche Programm.

Zu Beginn stellte Dr.-Ing Jan Ole Berndt vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI), ein KI-basiertes Instrument für  Krisenmanagement namens „AKRIMA“ vor.

Simone Schneider, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport. Foto: Herzlich Digital/Martin Koch
Dr. Ilona Benz, CDO der Stadt Kaiserslautern. Foto: Herzlich digital/Martin Koch

Anhand von praktischen Beispielen wie Hochwasser am Rhein oder Fahrtwege von Einsatzfahrzeugen erklärte er, wie künstliche Intelligenz Entscheidungsträger:innen in Krisensituationen unterstützen kann.

Im Anschluss hatten die IKONE DS-Mitglieder ausgiebig die Gelegenheit, während der „Vernetzungszeit“ ins Gespräch zu kommen und sich an vier Thementischen über die Mobile Glasfaser Infrastruktur (MOGLI), das Schwester-Netzwerk „Digitale Dörfer“, das MPSC-Programm des Landkreises Mayen-Koblenz und das Projekt „AORTA – Automatisierte Bildung von Rettungsgassen“ zu informieren.

Dr.-Ing Jan Ole Berndt , DFKI. Foto: Herzlich digital/Martin Koch
Die "Vernetzungszeit" wurde von den Teilnehmenden intensiv ausgenutzt. Foto: Herzlich digital/Martin Koch

Krisenmanagement und Drohnen

 
Nach der Vernetzungszeit hatte Eleonore Baj, Leiterin der Stabsstelle Notfall- und Krisenmanagement der Stadtverwaltung Kaiserslautern Heimspiel. Sie referierte über das Krisenmanagement in Kaiserslautern und führte auf, wie der Krisenstab der Stadt aufgebaut ist. Ebenso wies sie darauf hin, dass Krisenübungen sowie ein regelmäßiger Austausch geplant sind und erläuterte welche Ziele sich Kaiserslautern im Bereich Krisenmanagement gesteckt hat.
Vor der Mittagspause ging es für die Teilnehmer:innen der Fachtagung raus aus dem Vortragsraum an die frische Luft,
 
Eleonore Baj, Leiterin der Stabsstelle Notfall- und Krisenmanagement der Stadtverwaltung Kaiserslautern Foto: Herzlich digital/Martin Koch

wo sie von Mark Denzer, Einheitsführer der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern, kurzweilig über die Einsatzmöglichkeiten von Multikoptern informiert wurden.

Mark Denzer, Einheitsführer der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern, erklärt die Einsatzmöglichkeiten von Multikoptern. Foto: Herzlich digital/Martin Koch

Digitale Helfer und Gefahren

Netzwerkkoordinator Ulrich Däuwel eröffnete nach der Pause den zweiten Teil der Tagung und gab das Wort weiter an Dr. Martin Memmel, Leiter des SmartCity Living Labs im DFKI. Dr. Memmel stellte „AScore – ein Projekt zur Unterstützung des Krisenmanagementssystems für lokale Entscheider auf kommunaler Ebene“ vor. Am Beispiel der Corona-Pandemie zeigte er, welche Analysen und Simulationen dank des interaktiven Cockpits von „AScore“ möglich waren.

Einblicke in den Ablauf und die Folgen des Cyberangriffs, den die Verwaltung des Rhein-Pfalz-Kreises 2022 erlitten hat, gab Laura Fauß, stellv. Abteilungsleiterin Organisation und Datenverarbeitung des Rhein-Pfalz-Kreises.

Netzwerk-Koordinator Ulrich Däuwel führte durch den zweiten Teil der Tagung. Foto: Herzlich digital/Martin Koch

Sebastian Schulze, Projektverantwortlicher des Smart City-Projekts „Smart City Infrastructure“ stellte die Projekte „Mobilitätsmonitor (MoMoKL) – Stadtweites Informationssystem zur direkten Kommunikation mit Endanwendern“ und „AORTA – Automatisierte Bildung von Rettungsgassen“ vor. „MoMoKL“ dient im Katastrophenfall zur Informationsverbreitung mit Hilfe von digitalen Endgeräten sowie analoge Systeme wie Sirenen und Monitore. Mit „AORTA“ lässt sich die Routenplanung von Einsatzfahrzeugen bei Notfällen anhand der Verkehrslage optimieren und unter Einbindung intelligenter Vernetzung automatisiert Rettungsgassen bilden.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es eine Vorstellung des Telemedizin-Projekts „Herz.Gesund“ durch Sonja Gröntgen, CDO des Kreises Mayen-Koblenz.

Die Teilnehmenden der IKONE DS-Fachtagung erlebten auch am Nachmittag spannende Beiträge zum Thema Krisenmanagement. Foto: Herzlich digital/Martin Koch

Fazit und Vorschau

„Wir haben durchweg positives Feedback zu unserer Veranstaltung erhalten“, freut sich Ulrich Däuwel. „Teilnehmer:innen sagten mir, wie wichtig der persönliche Austausch bei solchen Veranstaltungen für sie ist. Daher werden wir auch in 2024 einen Event durchführen, der für die IKONE DS-Mitglieder informativ, unterhaltsam und gewinnbringend sein wird. Bis dahin werden wir unsere digitalen Stammtische fortführen und so den Austausch unter den Netzwerkmitgliedern weiter fördern.“

Das IKONE DS-Team bedankt sich bei allen Teilnehmenden, Ausstellenden und Referierenden für die gelungene Veranstaltung.

Nachfolgend finden Sie noch einige Impressionen der Veranstaltung.