Gerne möchten wir auf eine bevorstehende Veranstaltung unseres Schwesternetzwerks der Digitalen Dörfer aufmerksam machen, bei dem sich wieder alles um das Thema digitale Bürgerpartizipation drehen wird. Wie kann digitale Bürgerpartizipation in der kommunalen Praxis umgesetzt werden? Was fällt unter diesen Begriff bzw. was hat sich bereits bewährt?
Am 14. Dezember treffen sich die Netzwerkmitglieder bereits zum 6. Mal per Videokonferenz, um sich detailliert auszutauschen. Das Thema hatte sich bei einer Abfrage als Favorit herauskristallisiert und ist offensichtlich für viele Kommunen interessant. Es wird auch für uns bei IKONE DS ein spannendes Thema bleiben, zu dem wir uns bereits ausgetauscht haben und auch im neuen Jahr wieder planen.
Konkrete Erfahrungsberichte sind wertvoll
Rückblick und Fazit zu den vergangenen Meetings zum Thema digitale Bürgerbeteiligung beim Netzwerk Digitale Dörfer: Als besonders wertvoll zeigten sich die konkreten Erfahrungsberichte der Mitglieder, die ihre Beispiele aus der Praxis vorgestellt haben, sowie der anschließende Austausch über bereits gewonnene Erfahrungen. So ein Beispiel aus der Verbandsgemeinde Asbach, in der Christoph Demuth, Mitarbeiter und kommunaler Digitalisierungsbeauftragter eine Bürgerumfrage zum Projekt “Wäller Markt” gestartet hat. Der Wäller Markt ist eine Onlineplattform, über die regionale Händler ihre Produkte ohne großen Aufwand online anbieten können. Die Meinungsabfrage wurde über die Homepage realisiert, dazu wurde eigens ein Formular entwickelt. Die Auswertung der abgegebenen Stimmen war über Excel möglich und konnte so im Anschluss ansprechend dargestellt werden. Besonders spannend war, dass der Verbandsgemeinderat entgegen des allgemeinen Meinungsbildes entschieden hat. Laut der Umfrage konnten sich nur rund 20% der Teilnehmer vorstellen, den Wäller Markt zu nutzen, dennoch hat sich der Rat für die Einführung entschieden.
Teilhabe an Entscheidungsprozessen
Ein weiteres Beispiel aus der Praxis stammt aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich. Sarah Haussmann und Deborah Mertes entwickelten in Kooperation mit dem Fraunhofer IESE in Kaiserslautern im Projekt “Smarte.Land.Regionen” eine digitale Beteiligungsplattform, die Bürger:innen die Möglichkeit bieten soll, sich direkt in bestimmte Entscheidungsprozesse des Landkreises einzubringen. So können dort Bürger:innen zu verschiedenen Thesen z. B. im Bereich Klimaschutz oder Digitalisierung per Daumen hoch/runter oder auch durch einen Kommentar ihre Meinung zum Ausdruck bringen.
Direkter Draht in die Verwaltung
Dass es beim Thema digitale Bürgerbeteiligung nicht unbedingt nur um Umfragen gehen muss, zeigten die drei Netzwerkkoordinatorinnen. Unter den Begriff kann auch schon der digitale Draht zur Verwaltung fallen, um die Probleme, Anfragen und Ideen der Bürger:innen sichtbar zu machen. Der Kanal “Sag’s uns” in der DorfFunk-App ermöglicht den Bürger:innen positive und negative Anliegen zu melden, die durch die Verwaltung kooperativ verarbeitet werden.
Expertenvortrag am 14. Dezember
Das Thema der digitalen Bürgerpartizipation wird in der nächsten Netzwerkveranstaltung der Digitalen Dörfer am 14.12.2021 durch einen Expertenvortrag von Kristina Oldenburg weiter vertieft. Alle Interessierten Kommunen und wir als IKONE DS-Mitglieder sind herzlich eingeladen, an der Online-Veranstaltung teilzunehmen.
Neue Mitglieder im kommunalen Schwester-Netzwerk sind im übrigen jederzeit herzlich willkommen. Hierzu stehen die Netzwerkkoordinatorinnen gerne zur Verfügung. Am besten per Mail an hallo@digitaledoerfer-vernetzt.de wenden.
Auch wir freuen uns natürlich über neue Mitglieder – unser Netzwerk steht den rheinland-pfälzischen Groß- und Mittelstädten und größeren Landkreisen offen. Interessierte wenden sich gerne an n.kropp@kl.digital.