Das Kaiserslauterer Freibad Waschmühle (im Volksmund: Wesch) ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Das liegt an seiner Wasserfläche, die mit 7200 Quadratmetern ungewöhnlich groß ist. Doch so ein Sprung ins kühle Nass, ist nicht bei jeder Wassertemperatur für alle etwas.

Deshalb gibt es jetzt unter http://www.waschmuehle.de immer abrufbar die aktuelle Wassertemperatur. Das allein ist vielleicht noch keine Meldung wert, doch dahinter stecken wichtige Aspekte einer Smart City.

LoRaWAN im Einsatz

Die Luft- und Wassertemperatur wird regelmäßig über einen Mikrocontroller gemessen, der die Messwerte über ein Funknetz ins Internet überträgt. Die dazu verwendete Funktechnik LoRaWAN ist bereits im digitalen Werkzeugkasten der Stadt Kaiserslautern vorhanden. Betrieben von den Stadtwerken Kaiserlautern (SWK) unter dem Produktnahmen „iNet“ bietet dieses Funknetzwerk die optimalen Voraussetzungen, um kostengünstig und unkompliziert in der ganzen Stadt regelmäßige Messungen verschiedenster Art durchführen zu können.

LoRaWAN erreicht dabei auch abgelegene Stellen, an denen kein Handy oder WLAN-Empfang verfügbar ist und ist dabei sehr stromsparend. Bis zu zehn Jahre kann ein Sensor ohne Batteriewechsel betrieben werden.

Beteiligung im Mittelpunkt

Doch was wäre eine Smart City ohne ihre Bürgerinnen und Bürger? Die Beteiligung wird in vielen Projekten großgeschrieben und so entstand auch der Waschmühlsensor 2020 in einem solchen Format. In einem einwöchigen Workshop der Stadtverwaltung im Rahmen des Ferienprogramms hatten interessierte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, einiges über Sensortechnik zu lernen, sich im Löten der Elektronik auszuprobieren und so einen Mikrocontroller zu programmieren, der regelmäßig Wasser- und Lufttemperatur misst.

Auch die Idee für dieses Angebot kommt aus der Bevölkerung selbst. Der Freundeskreis Waschmühle e.V. suchte nach einer Lösung, um die Wassertemperatur, die sonst auf einer Stecktafel am Schwimmbadeingang angezeigt wird, bequem von zuhause aus einsehen zu können. Die Stecktafel wird auch vor Ort noch zusätzlich durch eine digitale Anzeige ergänzt.

So sieht die digitale Anzeige vor Ort aus – daneben die klassische Stecktafel.

Neu eingerichtetes Open Data Portal

Selbstverständlich wird in Kaiserslautern auch noch weitergedacht. So fließen erhobene Sensordaten auch in das neu eingerichtete Open Data Portal der Stadt Kaiserslautern ein. Dort sind z. B. Bevölkerungsdaten, Standorte von Covid-Teststationen und auch Daten aus den Parkhäusern in der Stadt strukturiert zu finden. Die Daten werden hier in einem maschinenlesbaren Format (XML, JSON…) über eine Schnittstelle öffentlich zur Verfügung gestellt. Dadurch können die Datensätze nicht nur in einer einzelnen Anwendung, sondern in einer Vielzahl von unterschiedlichen digitalen Lösungen Verwendung finden. In der Regel liegen diese Daten bereits ohnehin in der Stadtverwaltung vor und müssen nicht speziell für das Open Data Portal erhoben werden. Geeignete Daten aus allen Fachabteilungen werden so an einer zentralen Stelle gesammelt und leicht auffindbar und nutzbar gemacht. Das ist beispielsweise für Menschen aus der Wissenschaft, Wirtschaft, dem Journalismus oder der IT-Community interessant. In den kommenden Jahren werden kontinuierlich weitere und neue Daten in das Portal eingespeist.

Weitere Informationen gibt es in der Pressemitteilung und im Interview mit dem Projektverantwortlichen für das Open Data Portal. Auf der Produktseite des LoRaWAN der Stadtwerke Kaiserslautern findet man ebenfalls weiterführende Inhalte.

Titelfoto: Michael Gottschalk/ Westpfalz-Mediathek