Bereits seit Ende letzten Jahres ist der Landkreis Kusel offiziell Mitglied im Interkommunalen Netzwerk Digitale Stadt. Im vorherigen Beitrag berichteten wir bereits über die erfolgreiche Auftaktveranstaltung im Rahmen des Modellprojektes Smart Cities, bei dem der Landkreis Kusel zu den glücklichen Gewinnern der dritten Förderstaffel gehört.

Wir durften Kusel auf dem Weg dorthin begleiten und konnten uns bereits von den tollen Projekten überzeugen. Zudem freuen wir uns nun, den Landkreis als Teil der Netzwerkfamilie begrüßen zu dürfen.

Welche Strategie das smarte Musikantenland verfolgt, welchen Mehrwert man durch die interkommunale Zusammenarbeit bereits erfahren konnte und welchen Stellenwert sie weiter einnimmt, das haben wir die Verantwortlichen in Kusel gefragt.

Wo sieht der Landkreis Kusel zurzeit seine Schwerpunkte im Bereich Digitalisierung und was ist zukünftig geplant?

Die fortschreitende Digitalisierung wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Dabei stehen Kommunen vor der Herausforderung, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, um eine am Gemeinwohl orientierte nachhaltige und integrierte Regionalentwicklung voranzubringen.

Das Modellprojekt Smart Cities des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Kooperation mit der KfW bietet uns die Möglichkeit, sich dieser Herausforderung zu stellen. Mit unserem Motto „Land l(i)eben – digital.gemeinsam.vorOrt“ wollen wir ein Bewusstsein dafür schaffen, wie liebenswert das Landleben ist und welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet, strukturelle Schwächen auszugleichen. Unsere Strategie basiert auf dem Zusammenhalt der Menschen und auf individuellen Lösungen vor Ort. Ziel ist es, Räume für die Zukunft zu schaffen, Traditionelles und Innovatives zu mischen und die passende Lösung für jede unserer 98 Kommunen zu finden. Dabei sehen wir es ebenso als eine Aufgabe, den Landkreis als Ganzes nicht aus den Augen zu verlieren, Räume zu entwickeln und zu vernetzen.

Besonders die Themenfelder Teilhabe, Mobilität, Daseinsvorsorge und Bildung bzw. Arbeiten sollen dabei im Mittelpunkt der Smart-City-Strategie stehen. Dabei werden Maßnahmen wie beispielsweise die Etablierung von Digitallots:innen, Telemedizin oder ein digitales Praktikum im Co-Working-Space erprobt.

Diese Maßnahmen tragen mit dazu bei, dass der ökonomische, ökologische und soziale Nutzen sichtbar gemacht und die Digitalisierung nachhaltig gestaltet wird. Aus diesem Grund wird die Smart-City-Strategie in die Gesamtentwicklungsstrategie des Landkreises eingebunden.

Welche Berührungspunkte haben der Landkreis Kusel und Kaiserslautern insbesondere durch das Netzwerk im Bereich Digitalisierung?

Während der Bewerbungsphase für das Modellprojekt „Smart City“ erhielten wir erste Unterstützung durch das Netzwerk IKONE DS. Dabei haben wir bereits an den Workshops, die das Netzwerk angeboten hat, teilgenommen. Besonders der Erfahrungsaustausch mit KL.digital hat uns gezeigt, wie wichtig die Kommunikation mit anderen Kommunen ist und welche Vorteile ein solches Netzwerk bietet.

Aufgrund der räumlichen Nähe zur Stadt Kaiserslautern gab bzw. gibt es bereits verschiedene Berührungspunkte. Sowohl in der Stadt Kaiserslautern als auch im Landkreis Kusel befindet sich jeweils ein Standort des Westpfalz-Klinikums. Gleichzeitig gehören beide der Planungsgemeinschaft Westpfalz an.

Worauf freuen Sie sich im Netzwerk besonders?

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch mit den anderen Mitgliedskommunen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Durch unsere Mitgliedschaft möchten wir dazu beitragen, gemeinsam das Thema Digitalisierung besonders im ländlichen Raum voranzubringen.

Auch der Landrat ist frohen Mutes und schaut zuversichtlich in die digitale Zukunft: „Digitalisierung bietet unserer Region die Chance, sich in Zeiten des demographischen Wandels ein Stück weit neu zu erfinden, neue Wege zu gehen, innovative Projekte anzugehen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Strategien und Konzepte – passgenau für unsere 98 Kommunen – zu entwickeln, um die Digitalisierung für alle Altersgruppen und möglichst viele Lebensbereiche erlebbar zu machen und Bürger in möglichst viele Bereiche unseres Alltags zu implementieren. Wir arbeiten bereits in vielen Bereichen mit den benachbarten Kommunen zusammen und ich bin sicher, dass wir auch im Bereich der Digitalisierung voneinander profitieren und Synergieeffekte nutzen können“, so Landrat Otto Rubly.

Sharing is caring!

Wir freuen uns auf die anstehenden IKONE Meetings und besonders darauf, wenn der smarte Landkreis die ersten Erfahrungen mit uns teilt.