Die Stadt Bendorf liegt im Landkreis Mayen-Koblenz, hat rund 16.900 Einwohner, ist seit November 2020 Mitglied bei IKONE DS und guter Beweis dafür, dass sich in Sachen Digitalisierung nicht nur Großstädte auf den Weg machen. Wir haben in Bendorf mal nachgefragt, was sich so alles bewegt.

Wo sieht die Stadt Bendorf ihre Schwerpunkte im Bereich Digitalisierung?

Wie alle Kommunen bewegen wir uns seit Jahren auf einer ganzen Bandbreite von Handlungsfeldern der Digitalisierung.Im Bereich Verwaltung sind etwa zu nennen, die Digitalisierung der Öffentlichkeitsarbeit über die Homepage sowie Bürgermeldungen, aber auch Social Media und die MeinOrt-App. Wir sind auf papierlose Gremienarbeit umgestiegen und bringen die Digitalisierung von Prozessen im Personalwesen voran. Es gibt ein Online-Buchungssystem für die VHS, die Wasserzählerablesung ist digitalisiert worden.

Welche aktuellen Themen gibt es?

Aktuell sind wir an der Einführung des digitalen Rechnungsworkflows mit E-Rechnung und wir treffen Vorbereitungen zur Einführung der E-Akte sowie zur Umsetzung des OZG. Unmittelbar bevor steht die Einführung eines Online-Bewerber-Tools, das den kompletten Bewerbungs- und Auswahlprozess bis zur Übernahme erfolgreicher Bewerberinnen und Bewerber in die Personalakte ermöglicht, usw.

Was tut sich im Bereich Bildung und Jugend?

Schwerpunkte sind die Umsetzung des Digitalpakts für die Schulen sowie die Bereitstellung einer zukunftsorientierten IT-Infrastruktur für die Schulen und Kitas, die Digitalisierung der Kita-Verwaltung und der Kita-Informationen.

Pläne im Tourismus?

Der Fokus liegt auf der Deskline-Nutzung zur Buchung von Gästeunterkünften und der Verbreitung des städtischen Veranstaltungskalenders.

Welche Schwerpunkte gibt es im Bereich Digitale Infrastruktur?

Wichtig sind uns die Errichtung von WLAN-Hotsports und die aktive Beteiligung am Breitbandausbau sowie Mobilfunkversorgung in zentrumsfernen Stadtgebieten. Smart-Parking (Parkgebühren zahlen per App) wurde im Sommer 2020 eingeführt.

Auch die Feuerwehr soll von der Digitalisierung profitieren, was ist geplant?

Bei der Feuerwehr richten wir ganz aktuell WLAN in der Einsatzzentrale ein, gleichzeitig werden ein digitales Einsatztagebuch und digitale Rettungsdatenblätter eingeführt. Weitere Digitalisierungsprojekte sollen folgen.

Gab es bereits Berührungspunkte mit Kaiserslautern?

Berührungspunkte zu Kaiserlautern gab es bisher bei einem Besuch in Kaiserslautern im Rahmen des „Interkommunalen Austauschs Digitalisierung“ im Mai 2019 und durch mehrere Präsentationen von Herrn Dr. Verlage im Rahmen des Projekts „Mitten am Rhein“, bei dem sich 11 Kommunen des unteren Mittelrheintals zur Zusammenarbeit zusammengeschlossen haben (gefördert durch das Programm „Starke Kommunen – Starkes Land²“).

Welche Vorteile hat das Netzwerk IKONE DS?

Wir freuen uns auf den Austausch, weil die Fragestellungen in allen Kommunen oft gleich sind und es trotzdem verschiedene Herangehensweisen und vielfältige Lösungsmöglichkeiten gibt.Bürgermeister Michael Kessler sieht die Digitalisierung als langfristigen Prozess, der nur gemeinsam zu schaffen ist. „An den Lösungen arbeiten wir gerne mit.“

Der Landkreis Mayen-Koblenz startet im Jahr 2021 als Teilnehmer des Fördermittelprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ des BMI. Als Teil des Landkreises wird die Stadt Bendorf in das Projekt integriert sein.